
Führung ist ein dynamischer Prozess. In einer Welt, die sich ständig verändert – durch Globalisierung, Digitalisierung und gesellschaftliche Umbrüche – müssen auch Führungspersonen ihren Führungsstil regelmässig hinterfragen und neu ausrichten. Die Frage nach dem „richtigen“ Führungsstil ist dabei nicht allgemeingültig zu beantworten, sondern hängt stark vom Umfeld, den Mitarbeitenden und den Zielen der Organisation ab.
Eine zentrale Frage, die sich jede Führungskraft stellen sollte, lautet: Führe ich noch zeitgemäss – oder bin ich auf dem Weg, den Anschluss zu verlieren? Diese Frage öffnet den Raum für Selbstreflexion und für eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten, den Erwartungen des Teams sowie den Anforderungen der Gegenwart.
Moderne Führung verlangt heute weit mehr als reine Anweisung und Kontrolle. Werte wie Vertrauen, Transparenz, Partizipation und Empathie treten in den Vordergrund. Führungskräfte, die unterwegs sind – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn –, sollten sich fragen, ob sie mit ihrer Mannschaft in Kontakt bleiben oder ob sie sich zu sehr auf die Zielerreichung konzentrieren, ohne das Team wirklich mitzunehmen.
Eine neue Ausrichtung kann zum Beispiel bedeuten:
- von autoritärer zu kooperativer Führung zu wechseln,
- Entscheidungen partizipativ, statt hierarchisch zu treffen,
- den Fokus von reiner Leistung hin zu Mitarbeiterentwicklung zu verschieben.
Solche Umstellungen sind nicht einfach, erfordern aber Mut, Offenheit und die Bereitschaft zur Veränderung. Dabei hilft es, sich regelmässig Feedback einzuholen – von Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten und vor allem vom eigenen Team. Die Bereitschaft, zuzuhören und sich zu hinterfragen, ist ein Zeichen echter Stärke.
Ein Impuls, den sich jede Führungskraft mitnehmen kann, lautet:
Welche Führungsperson möchte ich sein – und wie weit bin ich davon entfernt?
Nur wer diese Frage ehrlich beantworten kann, ist in der Lage, den eigenen Führungsstil aktiv und bewusst weiterzuentwickeln.
Ihr Bernhard Russi